SiMa-Fortbildungs-Konzept: Inhalte und ihre Umsetzung in Fortbildungsmaterial

Sprachbildend Mathematik unterrichten ist für Lehrkräfte anspruchsvoll: Zwar konnte mit gut eingearbeiteten Lehrkräften für mehrere mathematische Themen nachgewiesen werden, dass das SiMa-Unterrichtskonzept fachlich lernwirksam ist. Doch zeigen sich erhebliche Unterschiede in den unterrichtlichen Umsetzungen durch die Lehrkräfte. Wie auch für andere Unterrichtskonzepte erweist sich also die Professionalisierung der Lehrkräfte als entscheidend. Daher wurde neben dem SiMa-Unterrichtskonzept auch ein SiMa-Fort-(und -Aus-)bildungskonzept entwickelt.

Durch Analyse der unterrichtlichen Praktiken von Lehrkräften wurde die notwendigen Inhalte des SiMa-Fortbildungskonzepts immer weiter ausdifferenziert, um Lehrkräfte zur Bewältigung folgender sprachdidaktischer Anforderungssituationen zu befähigen:

 

  • Fachlich relevante sprachliche Anforderungen identifizieren
  • Sprachstände diagnostizieren
  • Sprachhandlungen einfordern
  • Sprache unterstützen und
  • Sprachkompetenzen der Lernenden sukzessive aufbauen

 

In der Fortbildung werden die Lehrkräfte mit den oben genannten Prinzipien 1-4 und didaktischen Werkzeugen (sprachlicher und fachlicher Lernpfad, diskursiv aktivierende Methoden, sprachliche, strukturelle und strategische Scaffolds, Sprachspeicher u.v.m.) vertraut gemacht. Die dahinter liegenden sprachdidaktischen Konstrukte und Orientierungen werden in reichhaltigen Fortbildungsaktivitäten erarbeitet, dazu gehören z.B. offensive statt defensive Strategien, Fokus auf Diskursebene statt allein Wortebene, integrativer statt additiver Ansatz.

Konkret realisiert wurde das SiMa-Fortbildungskonzept als Fortbildungsreihe mit 4 Bausteinen (à 3–6 h Fortbildung) und dazwischen liegenden Distanzphasen, in der Elemente des Unterrichtskonzepts von den Lehrkräften praktisch erprobt und reflektiert werden. Link